Arbeitsweise

„Wir sind aus solchem Stoff wie Träume sind, und unser kleines Leben ist von einem Schlaf umringt.“
Prospero in William Shakespeares „Der Sturm“
Ausgangspunkt vieler meiner Arbeiten ist der Wunsch, Geschichten zu erzählen. Sie sammeln sich in Büchern, Heften, auf Leinwänden und Papier sowie in Skulpturen und Installationen; einige davon arrangiert und präsentiert in Schubladen, Kisten und Ähnlichem.
Meine Herangehensweise ist oft bewusst assoziativ. Zu Beginn entwickelte sich meine Arbeit eher skizzenhaft – ganz so wie ein Leben zwischen Beruf und Familie verlaufen kann. Und so ist es kein Wunder, dass ich ausgerechnet mit Skizzen- oder Künstler*innen-Büchern meine künstlerische Arbeit neu begonnen habe. Dabei saßen meine beiden Töchter oft an meiner Seite und konnten so die Faszination und Freude am künstlerischen Arbeiten schon früh kennenlernen. Später entstanden daraus sogar gemeinsame Ausstellungen, Lesungen und Performances.
Im Umgang und im Experimentieren mit immer neuen Materialien ergaben sich weitere Projektideen und Arbeiten. Im Vordergrund steht immer wieder die Verbindung zwischen Text und Bild. Aus Inhalten übermalter Bücher (vor allem der Pixiebücher) erhalte ich zusätzliche Ideen. So fordern mich beispielsweise manche interessante Titel, Grafiken oder Zeichnungen zu eigenen künstlerischen Antworten heraus. Die Anregung zu meinem Projekt Pixiebücher stammt ursprünglich von meiner Tochter Franca, die mir das erste kleine Buch vom Flohmarkt mitgebracht hatte.
Für die Materialcollagen habe ich Leinwände mit Nadel, Faden, Stoff, Schere, Draht, Füllmaterialien und Wachs bearbeitet. In diesen Tätigkeiten fühle ich mich an die Arbeit einer Chirurgin erinnert (von altgriechisch „Hand“ oder „Werk“) und damit auch an menschliche Verletzlichkeit. Die Collagen verstehe ich als Bindeglieder zwischen Zeichnung und Skulptur.
Meine Skulpturen und Installationen entstehen überwiegend aus Ton und Porzellan. Porzellan übt dabei einen besonderen Reiz auf mich aus. Dieses empfindliche Material zu bändigen und an seine Grenze von Elastizität zu gehen, erfordert hohe Konzentration und Fingerspitzengefühl. Künstlerische Tätigkeit – sei sie in Gedichten, Geschichten, Bildern, Zeichnungen, Skulptur, Theater oder Tanz ausgedrückt – für mich ist sie Bewegung und damit Einatmen und Ausatmen; also Leben.
Ausstellungsprojekte
2015 | Wenn im Schlafe Schafe blöken ... aber sinnvoll ist es nicht, Ausstellung (und Lesung), mit R. Kosubek, Galerie am schwarzen meer und raum2, Bremen |
2017 | Meine gekrümmten Linien sind nicht verrückt, Ausstellung (und Lesung), mit R. Kosubek im Haus Müller, Ganderkesee |
2018 | Der Wolf ist tot, Ausstellung (und Lesung), mit R. Kosubek, Kleine Galerie, Bremen |
Bildveröffentlichungen
Tweets für Leben,
Omnino Verlag, Berlin 2018
Ihre seidenen Flügel an Wäscheleinen,
Omnino Verlag, Berlin 2018
Ausschnitt aus einer Eröffnungsrede von Tilman Rothermel
hier